Geschichte und Entstehung des Typ "Fast 40"

Ich besitze Unterlagen des amerikanischen Konstrukteurs, Alan J. Adler, Paloma Alta CA., mit einer Beschreibung der konzeptionellen Überlegungen. Daraus ergibt sich zusammengefasst, daß Mister Adler ein ziemlicher Gegner der drüben üblichen schwimmenden Wohnmobile war (ist?) und sich bei der Zeichnung eines Bootes für den eigenen Gebrauch Mitte der 70er Jahre an den Rissen der schwedischen Schärenkreuzer orientierte. Mit wahrscheinlich ungewollter Unterstützung der amerikanischen Steuerzahler optimierte er intensiv seine Vorstellungen durch Computer der NASA und ebenfalls dort vorhandener Schlepptanks. Er baute anschließend formverleimt und ersegelte auf Anhieb allerhand Silber in der Bucht von San Francisco.

Interessierte Verlierer bildeten ein Sydikat und nahmen die Rumpfform als Grundlage. Es gelang nach Angaben der Werft North End Composites, Rockland, Maine,15 Boote zu bauen.

Die Schalen sind inzwischen nicht mehr vorhanden.

Wesentliche Merkmale des Rumpfes sind Sandwichbauweise mit Schaum auch im Unterwasserbereich und Sperrholz im Deck, extrem dünnes Laminat sowie wenig Einbauten.

Die Verwindungssteifigkeit wird durch zwei längs einlaminierte Stringer und vor allem durch den durchgehenden Kielschacht für den Hubkiel, der auch den Mastfuß stützt, erreicht. Die Bauweise entspricht nach 25 Jahren in vielen Aspekten dem heutigen Leichtbaustandart.

Adler legte viel Wert auf Vermittlung seiner Bootsbauphilosophie und den korrekten Trimm. Dazu, sowie zur Segelherstellung, hat er ausführliche Angaben verfaßt, von denen ich Kopien besitze

Interessanter weise zeichnetete Adler noch ein 50´ Schiff mit angeblich 5 t Verdrängung und Stehhöhe (!)

Ein konstruktionsbedingtes Problem der Fast 40 ist die Unterbringung eines für unsere Gewässer geeigneten Motors. Durch die flache Bauweise entfällt ein Diesel unter der Plicht. Der Vorgesehene Außenborder mit 7,5 PS reicht wohl gerade um wenige Meter in eine windgeschützte Marinabox einzulaufen, da diese Antriebe über keine wirkungsvolle Rückwärtsleistung verfügen. Seine Plazierung in einem Schacht bedingt elektrische Zwangsbelüftung wegen der aufsteigenden Abgase. Eine Alternative, der Schieberaußenborder von Yamaha mir 9.9 PS läßt sich wegen der Größe und der Bowdenzüge nicht mehr aufholen. Somit ist die Schraube eine stetige Bremse und der offene Schacht wird über 8 kn zu einer stark bremsenden Wasserschaufel.

Im Moment ist bei der "espresso" der Schacht zulaminiert und der Motor wird mit einem Schlitten am Heck aufholbar gefahren. Ein Vorteil ist, daß man ihn über Seilzüge mit dem Ruder koppeln kann. Ein Kompromiß unter vielen ...