Segeleigenschaften

Zunächst ist alles ganz einfach. Da der Rumpf schlank ist und sehr leicht, braucht man eigentlich die "Lappen" nur hochzuziehen und man ist auf den meisten Kursen schon schneller als die armen Konkurrenten. (Ein Segelboot – ein Segeltörn, zwei Segelboote – eine Regatta). Nur auf extremer Höhe sind bestimmte Schiffe überlegen, denn der schmale Kiel braucht Geschwindigkeit. Aber zum Gleiten und für über 13 Knoten braucht man schon Zeit, Tips und Erfahrung. Eine Impression: ab 11 Knoten wird das Zischen der Heckwelle auf einmal viel leiser und man hat den Eindruck gespannter Ruhe.

Insgesamt ermöglicht die Pinnensteuerung ein sehr direktes und feinfühliges manöverieren trotz der Bootslänge von über 12 m. Im Zusammenspiel mit dem Traveller läßt sich der Ruderdruck oft so verringern, daß das Schiff allein steuert.

Durch die geringe Rumpfbreite von 2.45 m ist die Anfangsstabilität nicht hoch, das Boot segelt also praktisch immer mit "Lage". Der verhältnismäßig große Ballastanteil überträgt jedoch schnell das Gefühl der Sicherheit, auch wenn die Relingsstützen nass werden. Im Cockpit bleibt man dabei fast immer trocken. Erst große Krängung wirkt sich auf den Speed negativ aus.

Mit zunehmendem Wind müssen einfache Verdränger die Segelfläche reduzieren. Das hat negative Folgen für den Stand der Tücher und den Vortrieb. Die "espresso" setzt bereits mit einem Schrick in den Schoten Druck in Geschwindigkeit um. Da sind 9 Knoten und mehr möglich. Dadurch hat man oft den übertriebenen Eindruck, daß andere Boote sehr langsam sind. Allerdings muß man dafür Höhe durch Speed erarbeiten.

Die Höchstwete in der Saison 2002 sind bei 13.2 kn max und mehr als 1h über 10 kn im Durchschnitt (einhand).

Und noch zum Schluß: vor dem Einlaufen in einen Hafen sollte die Wassertiefe im Handbuch nachgesehen werden. Reicht sie nicht, und das ist oft, gilt es den Hubkiel (900kg), mit Hilfe einer Winsch, aufzuholen. Eine gute Sache, ersetzt es doch das Fitnesstraining für den Tag!